
Das Thema
Zera ist mutig, stark und schön - und eine Gefangene, denn ihr Herz ist in der Gewalt einer Hexe. Will Zera ihr Herz zurück, muss sie ihrer Gebieterin einen neuen Diener beschaffen: den ebenso unverschämten wie attraktiven Prinz Lucien, der gerade auf Brautschau ist. Stiehlt Zera sein Herz - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes -, ist sie frei! Doch ihr eiskalter Plan gerät ins Wanken, als Lucien echte Gefühle in ihr weckt ...
© Klappentext-, Cover- und Zitatrechte: Ravensburger Buchverlag
"Kavardammt, das tut weh!" Jetzt, wo das Adrenalin verflogen ist, ist jede Bewegung eine Qual.
"Was sagte ich darüber, was ich davon halte, den Namen des Neues Gottes in meiner Gegenwart zu erwähnen?" Eine der Krähen ist vor meinen Füßen gelandet und spricht jetzt mit der Stimme einer Frau zu mir.
"Bitte heil mich", keuche ich. "Keine Vorträge. Bitte." [...]
Die Krähe ist geduldig. Wie gewöhnlich. Schließlich atme ich aus.
"Meinetwegen. Kavar ist ein Arsch. Amen."
"Zera!"
"Ich schreibe dir eine zehnseitige Abhandlung, wie viel bedeutender der Alte Gott ist, sobald du mich geheilt hast. Bitte. Ich sterbe."
"Zum dritten Mal in dieser Woche", bemerkt die Krähe trocken. - S. 23
Das Leseerlebnis
Schon seit der Frankfurter Buchmesse hatte "Heartless: Der Kuss der Diebin", der Starttitel einer neuen Jugendbuch-Fantasy-Trilogie, mein Interesse. Ich mochte die Aufmachung und Covergestaltung sofort und auch die Geschichte klang cool. Zugegeben, auch etwas klischeebehaftet, vor allem, was die Fokussierung auf die Lovestory anbelangt. Und so blieb ein Restzweifel, ob mich das Buch wohl fesseln könnte. Jetzt kann ich sagen, ja, das konnte es. Vor allem während der ersten Buchhälfte kam ich kaum davon los, und hatte dabei wahnsinnig viel Spaß. Das lag daran, dass es sofort gut zur Sache geht. In Verbindung mit dem Humor fand ich das sehr gelungen.
Zera wurde von einer Hexe gerettet. Allerdings dadurch auch zu einer untoten Herzlosen, die nun an die Hexe gebunden ist und in deren Dienst steht. Zeras Hexe behandelt sie gut, ist aber nicht bereit, ihr das Herz, das in einem magischen Glas aufbewahrt wird, zurückzugeben. Das ändert sich, als ein Krieg zwischen Menschen und Hexen bevorsteht. Die Gemeinschaft der Hexen möchte den Krieg verhindern, indem der Kronprinz zu einem Herzlosen gemacht wird. Für diese Aufgabe wird Zera ausgewählt. Sie soll das Herz des Prinzen stehlen, wortwörtlich, und dafür ihr eigenes zurückbekommen. Damit ist der Grundkonflikt des Buches schon erzählt. Die Geschichte ist sehr mitreißend und einfach zu verfolgen, auch wenn von Beginn an klar wird, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Denn der Prinz erobert natürlich Zeras (untotes) Herz und alles wird viel komplizierter als gedacht. Macht aber nichts, denn großen Lesespass bringt das Buch trotzdem mit.